Lisa Hubold (20),
Verwaltungsfachangestellte

Was hat dich dazu bewogen, eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte zu machen?
Auf die Idee bin ich gekommen, als ich während meiner Schulzeit ein Praktikum beim Straßenfeger- und Schifffahrtsamt absolvierte. Das hat mir sehr gefallen. Deshalb habe ich einfach die Leute gefragt, welche Ausbildung sie absolviert haben. Außerdem hat mir der Eignungstest beim Arbeitsamt sehr geholfen. Dann war dort noch der Ausbildungsplatz ausgeschrieben, da habe ich mich beworben. Die Stadt Konstanz hat schnell geantwortet und mich zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Jetzt bin ich hier.
 
Wie war die Bewerbungszeit? War das einfach oder kompliziert?
Ich habe die Bewerbung mit Unterstützung vom Arbeitsamt erstellt und an verschiedene Ausbildungsbetriebe geschickt. Ich glaube, die Stadt Konstanz war eine der schnellsten und hat mich zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Was ich interessant fand, war, dass es die einzige Stelle war, wo man keinen Ausbildungstest / Einstellungstest schreiben musste. Wobei die Fragen beim Gespräch auch schon ein kleiner Test waren. Aber ich fand es trotzdem schön, man hat die Leute schon mal kennengelernt.
 
Warum hast du dich für die Stadt Konstanz entschieden?
Ich hatte mich auch in anderen Städten, beim Landratsamt und dem Zoll beworben und wurde bei vielen angenommen. Bei der Stadt Konstanz wollte ich bleiben, weil ich auch hier in der Stadt geboren wurde und ich wissen wollte, was so hinter den Kulissen einer Stadt steckt. Man weiß, freitags ist Markt, es gibt eine Aufführung im Stadttheater, aber man weiß gar nicht, wie viel und welche Arbeit dahintersteckt, damit das alles in einer Stadt passieren kann.
 
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Bei der Ausbildung ist es so, dass wir die Abteilungen wechseln, meistens monatlich, manchmal etwas früher. Im Moment bin ich beim Amt für Liegenschaften. Aber davor war ich bei der Projektgruppe Wahlen. Bei der Europawahl und Kommunalwahl haben wir Azubis die Briefwahlunterlagen ausgegeben. Für die elektronische Abarbeitung von Wahlanträgen.
Außerdem war ich schon beim Hochbauamt, Ausländeramt und bei der Kämmerei.
Am besten hat es mir bei der Kämmerei gefallen ­­wegen der super Atmosphäre. Wenn es viel zu tun gibt, dann kann man richtig mithelfen. Unter den Azubis tauschen wir uns über andere Abteilungen aus. Wir reden darüber, was wir schon gemacht haben, geben uns Tipps. Die Abteilungen arbeiten schon sehr eng zusammen, sodass es gar nicht schlimm ist, wenn man die wechseln muss.
Gerade mache ich Rundgänge an Anlegestellen und Schrebergärten, dort wird kontrolliert, ob alle Zulassungen noch aktuell sind. Und ich bin Vertretung für eine Mitarbeiterin, die länger krank ist. Da mache ich die Vertretung für die Anfragen telefonisch und per E-Mail, und das sehr eigenständig.
 
Gab es etwas, was dich überrascht hat / womit du nicht gerechnet hast?
Es gibt ja das Vorurteil, dass Auszubildende nur am Kopierer stehen oder Kaffee kochen. Dazu kann ich sagen: Ich habe in meiner ganzen Ausbildungszeit noch nie Kaffee gekocht. Was mich überrascht hat, ist, dass die Abteilungen so stark zusammenarbeiten und man sofort integriert wird. Das ist auch beim Wechsel in neue Abteilungen so: Als ich ganz am Anfang in die erste Abteilung kam, haben mich die Kollegen als 16-Jährige in alles einbezogen, als wäre ich schon voll erwachsen und seit Jahren dabei. Das war toll, ich konnte immer jeden fragen.
Egal ob jung oder alt, groß oder klein, welches Geschlecht jemand hat, es werden alle integriert. Ich habe noch keine einzige schlechte Erfahrung bei der Stadt Konstanz gemacht. Das finde ich super.
 
Gibt es Generationenkonflikte?
Was ich so in den Abteilungen erlebt habe, gibt es doch sehr viele junge Mitarbeiter bei der Stadt, und auch ältere, die sehr viel Wissen weitergeben können. Die jüngeren sind häufig im technischen Bereich bewanderter, was nützlich ist. Eine Mischung von beidem finde ich gut.

Welche Talente muss man für deine Ausbildung mitbringen?
Also man muss gewisse Computerkenntnisse haben, wissen, wie z.B. Excel oder Word funktionieren. Es wird uns aber auch viel beigebracht. In der Berufsschule haben wir extra Kurse dafür. Und man sollte mit Menschen reden können, denn man hat viel mit Bürgern zu tun.
 
Ist es anstrengend mit den Bürgern?
Eigentlich nicht. Ich finde es schön, wenn man mal statt Papier und PC auch eine lebende Person vor einem steht.
 
Was macht dir am meisten Spaß?
Die Organisation und Mitarbeit bei großen Veranstaltungen. Dass man sich da einbringen kann und sieht, dass es den Leuten gefällt, alles klappt und alle glücklich sind.
 
Würdest du die Stadt Konstanz als Arbeitgeber empfehlen?
Jeder hat seine Präferenzen, aber wenn jemand Spaß an Verwaltung hat und noch einen Arbeitgeber sucht, dann würde ich persönlich die Stadt Konstanz schon sehr empfehlen. Es gibt Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, wie den Verwaltungsfachwirt. Die Stadt bietet flexible Arbeitszeiten und für den öffentlichen Nahverkehr gibt es einen Zuschuss, das Job-Ticket. Wir haben aber auch viele Fahrrad-Stellplätze.
 
Was planst du nach deiner Ausbildung?
Ich habe jetzt erst mal vor, hier zu bleiben. Aber ich kann ja immer noch sehen, was ich dann weiter mache. Ich könnte auch noch mal auf die Schule gehen.